Cité Emilie Schmitz - Straßen

Cité Emilie Schmitz

Ulflingen
Resistenzlerin im 2. Weltkrieg
Name
Emilie
Schmitz
Geburtsjahr
1906
Todesjahr
1945
Wohnorte
Ulflingen

Who is she?

Emilie Schmitz, die am 20. Juni 1906 geboren wurde, ist eines von sieben Kindern. Die Familie lebt in Ulflingen. Sie leitet die Genossenschaft der Eisenbahner, besser bekannt unter dem Namen "Konsum". Am 10. Mai 1940 wird das Schicksal der Familie auf den Kopf gestellt. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen werden die Familienmitglieder schnell sehr aktiv in der Widerstandsbewegung und widersetzen sich vehement den deutschen Besatzern. Das Haus der Familie in Ulflingen dient monate-, ja sogar jahrelang als Versteck für Untergetauchte, Verweigerer und einen politischen Flüchtling. Emilie Schmitz kümmert sich wie eine Mutter um sie und gibt ihnen den Mut, durchzuhalten. Sie lässt sich nicht demoralisieren und stellt sich großen Gefahren. Immer wieder sagt sie "Ich muss mich um meine "Jungs" kümmern" und "Man muss doch seine Haut riskieren können".

Die Besuche der deutschen Polizei schüchtern Emilie Schmitz nicht ein. Eines Tages macht sie sich mit dem Fahrrad auf die Suche nach einem Flieger, der sich im Wald versteckt hat. Der Kanadier, der die Uniform eines Eisenbahners trägt, wird von Emilie nach Hause begleitet. Die lang ersehnte Befreiung kommt endlich. Doch von Rundstedts Offensive kommt die Familie Schmitz teuer zu stehen. In dem Glauben, dass die Gefahr gebannt ist, spricht jeder offen über die Unterbringung von Refraktären und Fliegern im Haus Schmitz. Zwei Luxemburger, die mehrmals zum Essen ins Haus Schmitz kommen, denunzieren die Familie. Die Gestapo kommt und durchsucht das Haus und die Polizisten nehmen Emilie und zwei ihrer Brüder mit nach Deutschland. In Frankfurt werden sie getrennt. Den beiden Brüdern gelingt es nacheinander zu fliehen und sie kehren nach der Kapitulation der Deutschen nach Luxemburg zurück. Die Familie bleibt jedoch ohne Nachricht von ihrer Tochter. Nach langen Nachforschungen erlischt die Hoffnung, sie wiederzusehen. Emilie wurde mit einem "Transport" in das Lager Hirzenhain gebracht. Die Gefangenen wurden einige Tage vor der Ankunft der Amerikaner erschossen. Emilie Schmitz ruht auf dem Friedhof für Kriegsopfer in Arnsbourg.

Quellen:
● Rede von Lucien Schmit am 29. Oktober 1948 auf dem Friedhof von Troisvierges anlässlich der Beerdigung der großen Widerstandskämpferin Emilie Schmitz.
● Rémy: La ligne de démarcation - une saga de la résistance, Tome XVII, Librairie Académique Perrin, Paris, 1969, S. 75-90.
● Pierre Kergen: Kriegserinnerungen eines Öslinger Resistenzlers. Mir wölle bleiwe wat mir sin, Ed. du "Rappel", Luxemburg, 2002, S. 212-213.

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