Claire Offreduccio di Favarone wurde am 16. Juli 1194 in Assisi in einer Adelsfamilie geboren. Ihre Mutter Ortolana soll aus einer Adelsfamilie aus Fiume stammen. Im Jahr 1212 nahm Klara an den Fastenpredigten von Franz von Assisi teil. Begeistert von dieser Predigt und erobert vom evangelischen Armutsideal, beschließt sie, der weltlichen Gesellschaft zu entsagen. Sie verlässt heimlich ihre Familie in Begleitung einer ihrer Tanten, um sich Franziskus und seinen Gefährten anzuschließen. Diese geben ihr eine Tunika aus grobem Leinen, die sogenannte Büste, und schneiden ihr als Zeichen der Entsagung die Haare ab. Anschließend flüchtet sie in das Kloster der Benediktinerinnen von San Paolo. Sie widersetzt sich den Versuchen ihres Vaters, sie nach Hause zu bringen. Kurz darauf schließen sich ihr ihre jüngere Schwester Agnes und später auch andere Frauen aus dem Adel von Assisi an.
Ende April 1212 siedelte Franziskus die entstehende Gemeinschaft in der Nähe der Kapelle von San Damiano unter der Leitung von Klara an, die den Titel "Äbtissin" gegen ihren Willen annehmen musste. Sie legt den Schwerpunkt auf die Armut, auf die absolute Armut, für die sie bis zu ihrem Tod kämpft. So entsteht der Orden der Armen Frauen oder Klarissen.
Nach dem Tod von Franziskus wird sowohl von den Kardinälen als auch von der Zivilgesellschaft starker Druck ausgeübt, um die Gemeinschaft von San Damiano dazu zu bringen, Landbesitz zu akzeptieren. Klara wird sich bis zu ihrem Lebensende gegen diesen Druck wehren. Ihr ganzes Leben wird von ihrem Wunsch nach einem armen Leben geprägt sein. Schließlich, Ende Juli 1253, besucht Papst Innozenz IV. die sterbende Klara. Am 9. August genehmigt er die Regel des Ordens der armen Schwestern. Einige Tage später starb Klara mit dem Armutsprivileg in den Händen.
Zwei Jahre später wird sie von Alexander IV. heiliggesprochen.
Eine der Kirchen in Assisi ist ihr gewidmet: die Basilika Santa Chiara, in der sich auch ihre Grabstätte befindet.
Quelle:
● Christof Dahm: Klara von Assisi, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band III, Verlag Traugott Bautz ,1992, Spalten 1564-1568.