Das Leben der Heiligen Amalberga ist wenig bekannt und die Informationen über sie sind widersprüchlich. Die ältesten biografischen Quellen beschränken sich auf zwei Schriften, die mehr als ein Jahrhundert nach ihrer angeblichen Lebenszeit verfasst wurden und somit viel Raum für persönliche Interpretationen der Autoren lassen. Amalberga wurde zu einem nicht verbrieften Zeitpunkt (690 oder 741) in einer "villa Rodingi" in den Ardennen geboren. Einigen Hypothesen zufolge soll es sich dabei um Rodingen handeln. Ihre Eltern waren reiche Adlige, die aus einer königlichen Abstammung stammten. Amalberga war schon früh Waise und lebte mit ihrem Bruder Rodin auf einem Landgut der Eltern in der Nähe der Schelde. Der König der Provinz verliebt sich in sie und versucht, sie zu überreden, ihn zu heiraten. Amalberga lehnt ab, was den Freier jedoch nicht davon abhält, zu versuchen, sie gewaltsam mitzunehmen und ihr den Arm zu brechen. Amalberga geht in ein Kloster in Münsterschwarzach und wird dort laut einigen Quellen von ihrer Tante, der Äbtissin Landrada, erzogen. Ihr werden zahlreiche Visionen und Wunder zugeschrieben. Sie stirbt um 772 in Temse. Ihre Reliquien wurden in die St.-Peter-Abtei in Gent überführt.
Die Heilige Amalberga wurde 1880 zur Schutzpatronin der Kirche von Rodingen erklärt.
Quellen:
● Joseph Colette: L'apport du Luxembourg dans l'hagiographie et le culte de Sainte Amalbergue, in: 175e Anniversaire de la Paroisse Sainte Amalbergue à Rodange, Luxembourg, 1981, S. 149-196.
● Ekkart Sauser: Amalberga von Gent, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band XV, Verlag Traugott Bautz, 1998, Spalten 15-16.
● Die Fenster der Pfarrkirche in Differdingen (XII), in: Déifferdang Magazin, Nr. 3/2004, Luxemburg 2004, S.14.