Elsy Jacobs wurde am 4. März 1933 im Pfaffental geboren und war das jüngste von sieben Kindern, die in Garnich lebten. Nach einhelliger Meinung ihrer Verwandten entwickelte sie schon früh einen starken und schelmischen Charakter.
Wie drei ihrer Brüder begeisterte sich Elsy für den Radsport und beschloss, das Radfahren zu ihrem Leben zu machen. Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig, da Frauen im Profisport weitgehend ausgeschlossen sind. Elsy ist eine echte Pionierin und beginnt einen harten Kampf, um die Professionalität im Frauenradsport durchzusetzen.
Bis 1954 nahm Elsy ohne Lizenz an Rennen in Frankreich, Belgien und den Niederlanden teil, was ihr mehr als einmal einen Ausschluss einbrachte. Doch so entschlossen war sie, dass sie sich trotz fehlender Lizenz weiterhin an die Startlinie der Rennen stellte, bis der Rennstall CSM Puteaux sie unter Vertrag nahm. 1958 stimmte die Union Cycliste Internationale (UCI.) schließlich zu, Weltmeisterschaften für Damen zu veranstalten. Von diesem Zeitpunkt an nahm Elsys Karriere Fahrt auf und führte schließlich dazu, dass sie 1958 die Weltmeisterschaft im Straßenradsport gewann. Dieser Sieg und ihre Entschlossenheit brachten ihr von da an den Spitznamen "Großherzogin" ein.
Nach ihrem Weltmeistertitel war Elsy bei allen Veranstaltern von Radrennen in Europa begehrt. Als lebenslange Abenteurerin lebt sie nun zwischen zwei Koffern. Außerdem streift sie am 21. Juni 1959 "endlich" ein erstes rot-weiß-blaues Trikot der luxemburgischen Meisterin über, das sie bis auf ein einziges Jahr bis 1974 behält. Insgesamt gewann sie 15 luxemburgische Meistertitel im Straßenrennen. Im Laufe ihrer Karriere bestreitet sie offiziell 1.059 Rennen, von denen sie 301 gewinnt. Außerdem hält sie seit 1958 den (weiblichen) Stundenweltrekord . Dieser Rekord hielt 14 Jahre lang.
1974 kommt es zu einem Eklat: Der luxemburgische Verband meldet die Radsportlerin nicht mehr für die Weltmeisterschaft an. Die Sportlerin verlässt Luxemburg, nimmt die französische Staatsbürgerschaft an und lässt sich in der Bretagne nieder. Bis 1996 trainierte sie dort Jugendmannschaften.
Die Sportlerin stirbt am 28. Februar 1998.
Garnich ehrt Elsy Jacobs seit mehreren Jahren: Die Sporthalle ist nach ihr benannt und seit 2000 findet dort jährlich das Elsy-Jacobs-Rennen statt. Seit 2008 wird hier der Elsy-Jacobs-Grand-Prix ausgetragen. Das Rennen ist im offiziellen Programm der UCI aufgeführt.
Quellen:
● http://www.elsy-jacobs.lu/histoire/texte Gaston Zangerlé
● http://www.cid-femmes.lu - Biografie von Elsy Jacobs