Käthe Schmidt wurde 1867 als fünftes Kind von Karl Schmidt, einem Bauunternehmer, Sozialisten und Freimaurer, und Katharina Rupp geboren. Sie hat einen älteren Bruder Conrad, der Ökonom, Journalist und Mitglied der SPD wird. Sie leidet unter dem frühen Tod ihres Bruders Benjamin.
Sie verbringt ihre Kindheit und Jugend in Königsberg in Ostpreußen und wird von ihrem Großvater mütterlicherseits erzogen. In Anbetracht der Neigung seiner Tochter zum Zeichnen ermutigt ihr Vater sie, Unterricht zu nehmen. Ab 1881 lernte die 14-jährige Käthe ihre Kunst bei dem Maler Gustav Naujok und dem Kupferstecher Rudolf Mauer.
1885 zog sie von Königsberg nach Berlin, wo sie die Zeichen- und Malschule besuchte und die Bekanntschaft von Gerhart Hauptmann und Arno Holz machte. 1886 hielt sich Käthe in München auf, wo sie ihre Ausbildung bei Professor Ludwig von Herterich abschloss.
1890 kehrte Käthe Schmidt als 24-jährige Frau nach Königsberg zurück und heiratete ein Jahr später den 28-jährigen Arzt Dr. Karl Kollwitz. Das Paar zieht nach Berlin. Im Jahr 1892 wird ihr erster Sohn Hans geboren. Vier Jahre später bringt Käthe Kollwitz einen zweiten Sohn, Peter, zur Welt.
Von 1898 bis 1903 unterrichtet Käthe Kollwitz an der Kunstschule für Frauen in Berlin. Nach einer Reihe von Radierungen widmete sich die Künstlerin der Bildhauerei und ließ sich dabei von dem berühmten Bildhauer Ernst Barlach inspirieren.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs fällt ihr 18-jähriger jüngster Sohn Peter auf dem Feld der Ehre. Diese Tragödie führt dazu, dass sich Käthe Kollwitz dem Pazifismus und dem Sozialismus zuwendet. 1919 wird die 52-jährige Käthe Kollwitz als erste Frau Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Sie widmete Karl Liebknecht, dem ermordeten Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), eine Holzskulptur.
Käthe Kollwitz erwähnt in ihrem Tagebuch, dass es die Aufgabe der Kunst sei, die sozialen Bedingungen der Proletarier darzustellen. Sie beteiligte sich an dem Versuch, eine Einheit der gegen den Nationalsozialismus kämpfenden Arbeiter herzustellen, und war Mitunterzeichnerin eines Aufrufs im Juni 1932 für eine Aktionseinheit zwischen KPD und SPD.
Mit der Machtübernahme der Nazis 1933 wurde Käthe Kollwitz gezwungen, ihren Posten an der Preußischen Akademie der Künste und ihre Funktion als Leiterin der Klasse für Grafikdesign aufzugeben. Es wurde ihr verboten, ihre Arbeit auszustellen, obwohl ein Teil ihrer Gemälde von den Nazis zu Propagandazwecken verwendet worden war. Dem Ehepaar Kollwitz droht die Deportation, doch ihr Bekanntheitsgrad schützt sie.
Anfang 1940 starb ihr Mann, der seit mehreren Jahren erblindet war, im Alter von 77 Jahren. Da Berlin unter den Bombenangriffen der alliierten Luftwaffe leidet, zieht Käthe zunächst nach Nordhausen und später nach Moritzburg in der Nähe von Dresden. Dort starb die Künstlerin im April 1945, nur zwei Wochen vor dem Ende des Krieges in Europa.
Quelle:
● https://fr.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4the_Kollwitz