Mady Reuter wurde am 30. April 1925 in Differdingen als älteste von zwei Töchtern des Ehepaars Marie und Arthur Reuter-Conter geboren. Sie beendet ihre Schulzeit an der "Handwierkerschoul" in Esch/Alzette. Die Familie, die sehr aktiv im Widerstand war, litt während des Zweiten Weltkriegs unter den Misshandlungen der deutschen Besatzung. Mady wurde zum "Arbeiterdienst" gezwungen und konnte sich teilweise davon befreien, indem sie einen Krankheitsurlaub nutzte, um sich im Elternhaus zu verstecken. Von dort aus schloss sie sich aktiv den Schleusern - Filiéristes und Widerstandsgruppen an. Nach der Besetzung durch die Nazis heiratete sie 1946 Gusty Nürenberg. Aus ihrer Ehe gehen zwei Töchter hervor: Malou und Rita.
Über drei Jahrzehnte lang betreibt Mady Reuter eine Buchhandlung in Niederkorn und nimmt aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. Sie ist Gründungsmitglied und Präsidentin des "Fraentreffs" Differdingen und Mitbegründerin mehrerer Turnvereine. Ihr Engagement im Widerstand brachte ihr mehrere Verdienste ein, darunter die "Médaille de l'Ordre de la Résistance 1940-1944".
Ihr Engagement geht noch weiter. Als Mitglied der Sozialistischen Partei ab 1977 ist Mady Reuter bestrebt, soziale Gerechtigkeit zu fördern und die Politik gegenüber Frauen, älteren Menschen und benachteiligten Personen zu ändern. Unterstützt von ihrer Familie beginnt Mady Reuter daraufhin eine lange politische Karriere. Sie war 1977 das erste weibliche Mitglied des Gemeinderats und des Schöffenkollegiums in Differdingen. Außerdem ist sie im nationalen Büro der sozialistischen Frauen und in verschiedenen Ausschüssen der sozialistischen Partei aktiv.
Auf allen Ebenen ihrer Mandate, die sie als Geschenk betrachtete, stellte sie sich mit all ihren Kräften in den Dienst der Gesellschaft.
Mady Reuter starb am 10. Januar 2012 in Petingen.
Quellen:
● A la mémoire de Mady Nürenberg-Reuter de Niederkorn - Roby Zenner Luxemburger Wort 2012, Nr. 52 (1. März), S. 47.
● Premières femmes dans les conseils communaux luxembourgeois de 1921-2004 - CNFL / 2005