Sophia de Mello Breyner Andresen wird am 6. November 1919 in Porto in eine aristokratische Familie geboren. Die junge Frau studiert klassische Philologie an der Universität Lissabon und veröffentlicht 1940 die ersten Gedichte in Cadernos de Poesia. Im Jahr 1944 erschien ihr erstes Buch mit dem Titel Poesie.
1946 heiratete sie den Journalisten, Politiker und Rechtsanwalt Francisco Sousa Tavares. Sophia ist die Mutter von fünf Kindern, darunter Miguel Sousa Tavares, ein bekannter Anwalt und Journalist.
Die bürgerlich engagierte Dichterin zögerte nicht, das Salazar-Regime und seine Anhänger öffentlich anzuprangern. Eines ihrer Gedichte ist dem Andenken von Catarina Eufémia gewidmet, einer Symbolfigur des Widerstands gegen das Salazar-Regime.
Ihr Werk wurde in mehrere Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Camões-Preis (1999), dem Max-Jacob-Preis für Poesie (2001) und dem Reina-Sofia-Preis für iberoamerikanische Poesie (2003).
Sophias umfangreiches Werk umfasst die verschiedenen Bereiche der Lyrik, Belletristik, Jugendliteratur, Essays, des Theaters und der Übersetzung (Versionen von Texten von Euripides, Shakespeare, Claudel und Dante).
Die Dichterin starb am 2. Juli 2004 in Lissabon. Zehn Jahre später, im Jahr 2014, wurde ihr posthum die Staatsehre zuteil und ihre sterblichen Überreste wurden in das nationale Pantheon überführt.
Im Jahr 2019 wird ihr 100. Geburtstag auch in Luxemburg gefeiert.