Rue Jeanne Rouff - Straßen

Rue Jeanne Rouff

Luxemburg
Erste weibliche Staatsanwältin in Luxemburg
Feministin, Mitbegründerin des nationalen Frauenrats
Name
Jeanne
Rouff
Geburtsjahr
1928
Todesjahr
2012
Wohnorte
Luxemburg-Stadt, Schrassig

Who is she?

Jeanne Rouff ist zweifellos eine der großen weiblichen juristischen Pionierinnen und Verfechterinnen der Frauensache in Luxemburg. Die Anwältin verließ die Anwaltskammer um 1960 und wurde zur Rechtsattaché im Ministerium für Arbeit und soziale Sicherheit ernannt.

1961 veröffentlichte die Journalistin Liliane Thorn-Petit einen Artikel über die ersten weiblichen Magistraten Anne-Marie Courte, Claire Peters und Jeanne Rouff. In ihrem Artikel legt die Journalistin dar, dass diese Ernennung für das juristische Milieu, die sehr traditionelle und konservative "richterliche Familie", ein Schock war. Jeanne Rouff ist Mitglied der Bewegung für die Befreiung der Frau und beteiligt sich aktiv an der Ausarbeitung der Texte über "Rechte und Pflichten der Ehegatten" und "Güterstände", die schließlich - nicht ohne polemische Debatten - 1972 und 1974 von der Abgeordnetenkammer verabschiedet werden. Zu dieser Zeit betrachtete die Gesetzgebung die Frau und insbesondere die verheiratete Frau als unmündig.

Jeanne Rouff wird nicht nur die erste Staatsanwältin, sondern auch Beraterin und Kammerpräsidentin am Berufungsgericht. Als Mitglied der Fédération Luxembourgeoise des Femmes Universitaires war sie Mitbegründerin des Conseil National des Femmes du Luxembourg, dessen Vorsitz sie 1997 übernahm.

Jeanne Rouff zeichnet sich nicht nur durch ihre außergewöhnliche berufliche Laufbahn und ihr Engagement für die Frauenrechte aus. Sie ist eine intellektuelle, gebildete Frau, die sich in Bezug auf ihr Privatleben sehr diskret verhält. Dank der Aussagen mehrerer Familienmitglieder sind wir in der Lage, ein intimeres Porträt zu zeichnen. Jeanne ist das dritte von sechs Kindern und verbringt ihre Kindheit in der Rue du Château in Dommeldange. Ihre Eltern sind Louis Rouff und Trina von Roesgen. Von ihrer Mutter erbt sie ihre Leidenschaft für die Natur - insbesondere für Rosen - und die Fotografie. Jeanne Rouff organisiert 1997 eine Retrospektive der Familienfotos im Cid ¦ Femmes et Genre.

Sie ist Schülerin des Lycée de Jeunes filles in Luxemburg und absolviert ihr Universitätsstudium in Paris, um mehrere Jahre lang als Anwältin in der Anwaltskammer von Luxemburg tätig zu sein. Jeanne Rouff heiratet Jean Olinger, der lange Zeit Direktor der Administration des contributions directes (1970 bis 1990) war. Sie leben zunächst in Luxemburg-Stadt, bevor sie sich endgültig in Schrassig niederlassen. Ihre Schwestern Gritt und Marie-Louise sowie ihr Bruder Franz lassen sich im Ausland nieder.

Das Ehepaar Olinger-Rouff ist in der Kunstwelt sehr bekannt. Sie sind große Musikliebhaber und gehören unter anderem zu den idealistischen Gründern des Festivals von Wiltz.
Jeanne Rouff starb am 28. Dezember 2012. Ihr Nachlass ist im Cid ¦ Femmes et Genre archiviert.

Quellen:

● Liliane Thorn-Petit: Des femmes magistrats - D'Letzebuerger Land 14/15 April 1961.
● Tageblatt 15. Juli 1947

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