Kunigunde, Tochter des Grafen Siegfried I. von Luxemburg und der Hedwig von Nordgau, wurde um 975 in Luxemburg geboren. Um 999 heiratete sie Heinrich IV., der einige Jahre später zum Kaiser Heinrich II. gekrönt wurde, besser bekannt als Heinrich der Heilige (oder der Lahme). Kunigunde nahm aktiv an der Herrschaft ihres Mannes teil, was in vielen zeitgenössischen Dokumenten und Chroniken durch die Verwendung der Formulierung "regnorum consors" belegt wird. Wipo, ein Geschichtsschreiber am Hof der salischen Kaiser, beschreibt die Königin als unentbehrliche Gefährtin des Königs: necessaria comes. Die Kaiserin widmete sich den Armen und Kranken und ließ zahlreiche Krankenhäuser errichten. Das Paar gründete durch großzügige Spenden die Diözese Bamberg.
Ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes zieht sich Kunigunde 1025 in das von ihr gegründete Benediktinerinnenkloster in Kaufungen in Deutschland (Hessen) zurück. Die Kaiserin starb 1033 (oder 1039) und wurde im Dom zu Bamberg neben Heinrich II. beigesetzt.
Einer späten Legende zufolge, die wahrscheinlich von den Unfruchtbarkeitsproblemen des Paares inspiriert wurde, soll Kunigunde ihre Ehe nie vollzogen und sich erfolgreich dem Gottesurteil unterzogen haben, das darin bestand, barfuß über zwölf glühend heiße Pflugscharen zu laufen. Sie wurde am 29. März 1200 von Papst Innozenz III. heiliggesprochen.
Kunigunde ist Schutzpatronin der Kirche von Clausen in Luxemburg-Stadt.
Quellen:
● Ingrid Münch: Kunigunde, Kaiserin, Heilige, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band IV Verlag Traugott Bautz ,1992, Spalten 817-820.
● Dr. Sonja Kmec / Renée Wagener: Frauenleben, Frauenlegenden - ein Streifzug durch 1000 Jahre Stadtgeschichte, Luxembourg City Tourist Office, 2007.
● http://www.heiligenlexikon.de/BiographienK/Kunigunde_von_Luxemburg